medialex; Zeitschrift für Kommunikationsrecht. Revue de droit de la communication. Stämpfli AG, Publikationen, Medienautomation, Bern.

medialex 2/2008 vom 12.06.2008

L’avis des tribunaux – Die Gerichte entscheiden

Voraussetzungen der Legitimation zur Anfechtung eines UBI-Entscheids

Urteil des Bundesgerichts vom 21. Februar 2008 (2C4/2008; Publikation vorgesehen)

Auch wer sich engagiert zu einer Frage in der Öffentlichkeit äussert, ist nicht bereits deswegen befugt, Darstellungen zur entsprechenden Thematik in Radio und Fernsehen vor Bundesgericht zu beanstanden. Ein besonderes persönliches oder berufliches Interesse an einem bestimmten Thema verschafft für sich allein ebenfalls noch keine legitimationsbegründende enge Beziehung zum Inhalt eines Beitrags.

Le fait qu’une personne se soit exprimée publiquement sur une thématique ne l’autorise pas pour autant, sous l’angle du droit des programmes, à porter l’affaire devant le Tribunal fédéral. Un intérêt particulier – de nature personnelle ou professionnelle – n’est ainsi pas suffisant pour remplir la condition de la relation étroite avec le contenu d’une émission qu’exige la loi pour être légitimé à agir devant le TF.

Sachverhalt (Zusammenfassung):

Das Schweizer Fernsehen strahlte am 21. Februar 2007 im Rahmen des Nachrichtenmagazins «10 vor 10» den Beitrag «Mehr Schweine» aus. Im Zentrum des rund dreiminütigen Beitrags stand der Antrag von SVP-Nationalrat und Landwirt Marcel Scherrer, die gesetzlichen Höchsttierbestände abzuschaffen. Anmoderiert wurde der Bericht mit der Aussage, dass es «keine Tierfabriken in der Schweiz» gebe; ob das so bleibe, sei die grosse Frage; ein Züchter dürfe heute maximal 1500 Schweine und 27 000 Hühner halten.